... mit Frau Lederer-Hensel

 

Auf dieser Seite werden Ihnen Fragen über das Leben und den Aufenthalt in Uganda begegnen, die von der Vereinsmitbegründerin Uta Lederer-Hensel allesamt beantwortet wurden. Los geht's:

 

 

 

1.Warum haben Sie den Verein gegründet?

Ich betrachte es als tolle Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen und auch meinen Schülern zu zeigen, dass es wichtig ist, auch in weit entfernten Ländern, Leute zu unterstützen. Ich will diesen auch lehren, dass wir bei uns gute Lebensbedingungen haben, in die Schule gehen zu dürfen und somit eine viel größere Chance besitzen, einmal arbeiten zu können, als es in vielen Ländern der Welt möglich ist. Zudem ist es Stoff im Lehrplan, über Sozial-, Gesellschafts- und religiöse Werte nachzudenken und eventuell persönlichen Einsatz dafür zu leisten. So war es gut, dass ich Jane Romacker kennenlernte, die aus Uganda stammt und Lust hatte, mit mir den Verein zu gründen.

 

2. Muss man in Uganda Angst vor Krankheiten und Terroristen haben?

Eigentlich nicht. Ich war immer beschützt und wurde gleich am Anfang so herzlich begrüßt, dass ich keine Angst haben brauchte. Man erkennt schnell, dass es dort genau solche Menschen wie bei uns gibt. Außerdem wird man am Anfang einer solchen Reise umfangreich vor Krankheiten (Malaria, Gelbfieber, Diphterie, Tollwut, Zecken und gegen andere Sachen) geimpft.

 

3. Wie haben Sie sich Uganda vorgestellt?

Ganz anders als es war! Ich dachte, dass es noch anstrengender werden würde. Ich hatte großes Glück mit der Unterkunft, denn dort gab es kaltes, fließendes Wasser, was nicht normal für die Verhältnisse dort ist. In der Herberge gab es noch ein Bett, eine Toilette und Essen und Trinken. Die Leute waren freundlich und gaben sich Mühe so zu sprechen, dass ich es verstehen konnte. Dort spricht man vermischtes Englisch.

 

4. Wie war die Ankunft in Uganda?

Man stellt sich Afrika am Äquator sehr heiß vor, deshalb war ich sehr überrascht, dass es regnete (Regen kommt in Uganda sehr oft vor und es ist auch nicht sehr heiß, da Uganda zu einem großen Teil über 200 m liegt). In Entebbe lief ich mit meiner Freundin Jane über das Rollfeld. Busse wie bei uns, gibt es nicht. Die Beamte Alice (Bekannte von Jane) empfing uns gleich mit: "Hello! You're welcome!" und nahm mich in die Arme. Die Einheimischen, die wir besucht haben, waren sehr überwältigt und knieten sich vor uns auf den Boden, den Kopf gesenkt. Das ist das Zeichen großer Ergebenheit und Ehrfurcht, vielleicht auch des Dankes für das Helfen. Viele Kinder sind sehr schüchtern.


5. Welchen Teil des Landes und wieviele Bewohner haben Sie betreut?

Uganda wird in mehrere Distrikte aufgeteilt. Wir versorgen den Bezirk Mpigi, der östlich 30 km von Kampala entfernt liegt. Wir besitzen ein kleines Büro in Mpigi, in dem zwei Studenten umsonst arbeiten. Sieben Kinder werden in der Schule groß gezogen, das heißt, sie bekommen für ein viertel bis halbes Jahr Unterricht und Essen für umgerechnet ungefähr 50 Euro. Sie können bei den Senioren, von denen sieben oder acht versorgt werden, unterkommen. Eine Frau ist derzeit mit einer
Ausbildung zur Kindergärtnerin beschäftigt. Insgesamt sind es rund siebzehn Personen.

 

6. Welche Dinge besaßen die nun Versorgten?
    Was braucht man in Uganda tatsächlich zum Leben?

Die Kinder waren besitzlos, (außer ihrer kaputten Kleidung). Die Senioren hatten oft eine Hütte (so groß wie eine kleine Garage), einen zwanzig - Liter Plastikkanister und ebenfalls Kleidung. Notwendig wären aber: Matratze, Decke, Seife, Salz, Zucker, Kochbananen (Matoke, etwas säuerlich, wie Kartoffelbrei), Kleidung (Schuluniform), Schulbücher und Schularbeitsmaterial. Alle Kinder und Erwachsenen bekamen diese Dinge vom Verein.

 

7. Wie war die Unterkunft? Wie ist das Büro?

Unterkunft: Wir wohnten bei wohlhabenden Leuten in der Hauptstadt Kampala. Wir hatten dort nämlich fließendes, kaltes Wasser (gibt es nicht überall), Betten und eine Toilette. Dennoch gab es dort jede Menge Ratten (eine hat mich am Abreisetag noch gekratzt), an den Wänden krabbelten Eidechsen und sogar ein Giftfrosch ist mir begegnet. Es gab zudem keine Waschmaschine, trotzdem hat jeder in Uganda Handys.
Büro: Unser Büro hat die Größe einer Doppelgarage und ist in der Mitte geteilt. Der Vorderbereich ist mit einem Schreibtisch, drei Stühlen, einem Büroschrank, einem PC und Unterlagen über den Verein ausgestattet. Er umfasst auch noch ein Spendenlager, in dem die von Leuten in Straubing gespendeten Sachen aufbewahrt werden. Im hinteren Teil befindet sich ein Bett, WC mit Dusche und einem Kleiderhaken. 
Außerdem wird um das Büro herum vieles verschönert (die Löcher in der Straße werden ausgebessert), damit sich der Verein sehen lassen kann.

 

8. Ist Kampala ähnlich wie Berlin eine Hauptstadt?

Dort wohnt ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Es ist eine relativ friedliche Stadt, in der es viele Händler gibt, die Waren, wie Handys, Uhren, Schmuck und Tücher etc., verkaufen. Man bemüht sich dort auch viel darum, Kriminalität zu vermeiden.

 

9. Wie war dort das Essen?

Lecker! Dort gibt es viel Gegrilltes und Gebratenes. Der Fisch aus dem Victoria-See für 22.000 Uganda-Schilling war wirklich vorzüglich.
Lustig ist, dass man erst bezahlen muss, damit sich jemand daran macht, das Essen vorzubereiten. Als Fremder sollte man keinen Salat essen, denn man weiß nicht, ob das Wasser, mit dem er gewaschen wurde, nicht schädlich (eventuell Bakterien) ist. Es gibt eine Restaurant-Kette "Hakuna-Matata", in der man alles ohne Sorgen essen kann. In Uganda trinkt man viel Wasser, aber man bekommt auch Getränke wie bei uns (z. B. Coca-Cola oder Bier).